Resilienz durch Ehrenamt – Wie Sinnstiftung dich stärkt und Stress verschwinden lässt

Ehrenamt statt Hamsterrad: Wie sinnstiftendes Engagement deine Resilienz stärkt

Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich in den letzten Jahren mit Führungskräften, Unternehmerinnen oder Executives zusammensaß, die mir sagten: „Ich bin einfach nur noch unter Strom.“ Voller Verantwortung, Entscheidungen, strategischer Meetings – und kaum noch Raum zum Atmen. Meditation hilft manchen. Eisbaden auch (eine meiner Lieblingsmethoden!). Aber was ist mit den Menschen, die einfach nicht stillsitzen können? Die sich beim Achtsamkeitstraining eher gestresst als entspannt fühlen? Genau für sie habe ich eine alternative Resilienzstrategie, die oft unterschätzt wird – aber unglaublich wirksam ist: das Ehrenamt.

Sinn ist ein Kraftspender

Resilienz bedeutet nicht nur, Stress zu kompensieren, sondern sich aktiv Energiequellen zu erschließen. Und das funktioniert besonders gut, wenn wir etwas tun, das Sinn stiftet. Ehrenamt bringt genau das auf den Punkt. Es geht nicht um KPIs, Umsätze oder Zielerreichung. Sondern um Gemeinschaft, um Beitrag, um Verbindung.

Ich selbst erlebe das jeden Tag in meiner ehrenamtlichen Rolle in der German Speakers Association (GSA) – Europas größtem Berufsverband für professionelle Speaker. Seit 2019 bin ich im Vorstand, seit 2024 Studienleiterin. Und ich kann dir sagen: Ich habe dort nicht nur mit inspirierenden Menschen wie Hannah-Sophie Welker und Ann-Sophie Knittel fünf große Projekte ins Leben gerufen – ich habe dabei auch so viel Energie zurückbekommen wie selten zuvor.

Co-Creation: Gemeinsam Großes schaffen

Was Ehrenamt so besonders macht? Es ist Co-Creation pur. Menschen kommen zusammen, um ohne Hierarchien, ohne monetäre Interessen, aus reiner Freude an der Sache gemeinsam etwas zu gestalten. Das fühlt sich nicht wie Arbeit an – es ist Flow.

Und genau dieser Zustand macht uns mental stärker. Studien zeigen: Gemeinsames Arbeiten an sinnhaften Projekten fördert das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeit – zwei entscheidende Faktoren für innere Stabilität.

(When co-creation pays off: the effect of co-creation on well-being, work performance and team resilience)

Ehrenamt als Karriere-Booster? Absolut!

Viele denken beim Ehrenamt an „Zeit spenden“. Aber tatsächlich gewinnst du unglaublich viel: neue Perspektiven, Skills, Kontakte – und vielleicht sogar eine völlig neue Rolle. Wer heute in einem Verband, einem Verein oder einer sozialen Organisation aktiv ist, erweitert sein Leadership-Verständnis um eine wertvolle Dimension: Führen auf Augenhöhe, ohne Titel, ohne Machtspiele. Das schult deine emotionale Intelligenz und macht dich resilient für jede Unternehmensrealität.

Welches Ehrenamt passt zu dir?

Die wichtigste Frage ist nicht, wo du gebraucht wirst – sondern: Wo tankst du Energie auf? Hier ein paar Impulse:

• Sportlich unterwegs? Werde Coach oder Schiedsrichter:in.

• Abenteuerlustig? Bergwacht, Auslandshilfe oder Rettungsdienste.

• Netzwerker:in? Berufsverbände, Community-Projekte oder Fachgruppen.

• Co-Creation-Fan? Initiativen, Meetups, Hackathons.

• Herzensmensch? Seniorenarbeit, Seelsorge oder Trauerbegleitung.

• Umweltfreund:in? Aufforstung, Tierschutz oder Cleanups.

• Mentor:in im Herzen? Unterstütze Jugendliche, Geflüchtete oder werdende Führungskräfte.