Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und Gamification-Ansätzen im Business ist momentan total im Trend und wird immer öfter angefragt. Auch ich bin von diesem Thema fasziniert und freue mich daher besonders, Jasmin Deniz Karataş als Gast bei uns im „Good Life, Good Business“-Podcast begrüßen zu können. Als Expertin für Gamification, Spezialistin für Benutzererfahrung und kreative Kraft in der Welt der Spiele, teilt sie ihre langjährige Erfahrung und erzählt von ihren persönlichen Lieblingsspielen. In unserem Gespräch wird deutlich, wie Spielprinzipien nicht nur in der digitalen Unterhaltung, sondern auch im Geschäftsumfeld und im Bildungsbereich transformative Wirkung entfalten können.
Erfolgskonzept Gamification: Ausflug in die Welt der Spiele mit Jasmin Karatas
Gamification aus Leidenschaft
Jasmin Karataş kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, die sich über 12 Jahre erstreckt und die Entwicklung von Serious Games und Gamification-Anwendungen für Unternehmen aller Größen umfasst, von Startups bis hin zu Dax 30-Unternehmen. Als Gamification Consultant hat sie mehr als 40.000 Nutzer:innen in 13 Ländern begeistert und sich so als einflussreiche Persönlichkeit auf diesem Gebiet etabliert. Natürlich interessiert mich, woher sie die Inspiration für dieses spannende und kreative Geschäftsfeld bezieht.
Im Gespräch mit mir und David teilt sie ihre Entwicklung von der anfänglichen Faszination für Bücher und wissenschaftliche Studien bis hin zur heutigen Inspiration, die sie aus der Community und ihren eigenen Beobachtungen schöpft. Heutzutage bezieht sie ihre kreative Energie besonders aus persönlichen Worten und authentischen Beiträgen.
Von analoger und digitaler Spielfaszination
Jasmin gewährt uns einen persönlichen Einblick in ihre Spielewelt. Als Kind liebte sie ein nicht-digitales Spiel, eine türkische Version des bekannten Rommee Cups, das sie bis heute gerne mit ihrer Familie spielt. Als Kontrast dazu offenbart sie ihr digitales Highlight: „Detroit Become Human“, ein Storygame, das moralische Entscheidungen erfordert, welche im Widerspruch zur Rolle einer künstlichen Intelligenz stehen, die der Spielende einnimmt. Dieser Rollenkonflikt zwischen Mensch und KI erzeugt eine wiederkehrende ludonarrative Dissonanz, die das Spiel für Jasmin besonders faszinierend macht. Ludonarrative Dissonanz beschreibt eine Situation in der Spieleentwicklung, in der das Geschehen im Spiel nicht zur erzählten Geschichte passt.
Wie nutzen wir unsere Learnings aus dem Spiel fürs „reale“ Leben?
Jasmin zeigt uns, wie die Spielprinzipien auf das echte Leben übertragen werden können. Zum Beispiel ist es interessant zu beobachten, was im realen Leben anders läuft als in Spielen. Sie verweist auf die Herkunft des Begriffs „Gamification“, der im Zusammenhang mit dem Spiel „World of Warcraft“ und den wissenschaftlichen Untersuchungen dazu große Aufmerksamkeit erlangte. In diesem Spiel gibt es Teams, genannt Gilden, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Dies dient als positives Beispiel dafür, wie man erfolgreich ein Team führt und gemeinsam etwas erreicht.
Spiele bieten uns alternative Realitäten, die im Alltag nicht immer vorhanden sind, und aus denen wir durchaus etwas für das reale Leben lernen können. Etwas auf spielerische Weise zu tun bedeutet auch, die Dinge leicht zu nehmen und sich ausprobieren zu dürfen.
Gamification im Business anwenden
Jasmin erläutert anhand konkreter Beispiele, wie sie Gamification in Business-Anwendungen integriert, sei es bei Umstrukturierungen, Teambuilding oder im Marketing. Gerade vermeintlich trockene Inhalte mit viel Input lassen sich durch eine spielerische Aufbereitung ansprechender gestalten. Zum Beispiel sind sogenannte „Serious Games“ weitaus spannender als eine einfache Powerpoint-Präsentation und sorgen dafür, dass das Gelernte bei den Teilnehmenden besser hängen bleibt.
Spielen beruht auf Emotionen
Why so serious? Gamification im Beruf
Ein Beispiel ihres Lieblingsspiels aus eigener Entwicklung ist für Jasmin ein Escape Game, das die Zusammenarbeit und Führungsfähigkeiten fördert. In diesem Spiel wurden deutlich die Stärken, aber auch die Herausforderungen der einzelnen Teilnehmenden sichtbar. Personen, die auf ihrem Standpunkt beharrten und die Zusammenarbeit verweigerten, konnten das Spiel innerhalb der vorgegebenen Zeit nicht erfolgreich abschließen. Hingegen schnitten die Mitarbeitenden besonders gut ab, die miteinander kommunizierten und alle Ressourcen der Gruppe nutzten.
Ganz ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon in meinen Teambuilding-Coachings gemacht. Auch ich setzte gern Spieltechniken ein, um meinen Teams den Spiegel vorzuhalten und zu erkunden, wo die Kernprobleme eigentlich liegen. Im Vergleich zum Coaching sind jedoch längst nicht alle Unternehmen offen dafür, die Erfahrungen zu reflektieren und Erkenntnisse aus dem Spiel auf den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeitenden zu übertragen, stellt Jasmin fest. Dennoch könnten sie sicher davon profitieren, denn wie schon Platon sagte: „Man sieht in einer Stunde Spiel mehr als in einer Stunde Diskussion“.
Jasmins Ratschläge für ein spielerisches Mindset
Bleibt neugierig!
Eure Vaya Wieser-Weber
Und das Team der Impulspiloten
